GNSS-Antennen Nahfeld

Reflexion und Beugung von GNSS-Signalen in der unmittelbaren Umgebung der Empfangsantenne führen zu langperiodischen Mehrwegeeffekten, die sich auch durch eine lange Beobachtungsdauer (z.B. 24h) nicht herausmitteln. Sie verfälschen systematisch die Koordinatenergebnisse. Dennoch können mit der Kalibrierung diese Effekte präzise bestimmt werden.

Nahfeldunterbau FG ANA 100b Nahfeldunterbau FG ANA 100b Nahfeldunterbau FG ANA 100b © IfE / T. Kersten
Nahfeldunterbau FG ANA100B, Sonderanfertigung für die DHHN Kampagne 2006-2011 zur nivellitischen Messung der Antennenhöhe. Der Unterbau wurde freundlichst von der LGLN zur Verfügung gestellt.

Prominente Beispiele für solche Reflektoren sind die Antennenunterbauten wie Dreifüße, Stativteller, Pfeilerabschluss, Dachbereiche von Fahr- oder Flugzeugen oder die Außenhaut von Satelliten. Gleichzeitig können die elektrischen Eigenschaften der GNSS Antennen durch die Unterbauten verändert werden.


Am Institut für Erdmessung wurden mit dem Verfahren der absoluten Antennenkalibrierung verschiedene Untersuchungen durchgeführt, um den Einfluss von Nahfeldeffekten auf die Phasenzentrumsvariationen und Offsets abzuschätzen. Dazu wird eine Kalibrierung der Antenne mit dem Unterbau oder dem Modell der direkten Antennenumgebung durchgeführt. Die Ergebnisse werden dann im Nachhinein mit einer Kalibrierung ohne Unterbau verglichen. Die bisher durchgeführten Untersuchungen belegen die Notwendigkeit auch den Einfluss des Nahfeldes im Zuge einer Antennenkalibrierung zu bestimmen.

Publizierte GNSS-Nahfelduntersuchungen