Abgeschlossene Forschungsprojekte

Modellierung distanzabhängiger systematischer Effekte

Leitung:  Prof. Dr.-Ing. Steffen Schön
E-Mail:  schoen@ife.uni-hannover.de
Team:  Prof. Dr.-Ing. Steffen Schön
Jahr:  2006
Datum:  12-01-11
Ist abgeschlossen:  ja

GNSS Verfahren eignen sich besonders für die Echtzeitüberwachung von Hangrutschungen oder den Deformationen großer Bauwerke. Trotz Anwendung geeigneter Korrekturmodelle und der Verwendung von Doppeldifferenzen verfälschen systematische Resteffekte die Koordinaten der zu überwachenden Punkte. Dies erschwert die Trennung von tatsächlichen Deformationen von Pseudo-Deformationen, die durch die systematischen Effekte hervorgerufen werden. Es kann gezeigt werden, dass in kleinen GNSS Netzen systematische Verfälschungen, die durch distanzabhängige Effekte hervorgerufen werden (also unzureichend modellierte troposphärischen und ionopshärischen Ausbreitungseffekten oder Satellitenorbitfehlern) zu affinen Verzerrungen des Netzes führen. Folglich ist das generische Korrekturmodell eine dreidimensionale Affintransformation, die durch maximal 12 Parameter darstellbar ist. Für die Bestimmung dieser Parameter sind vier qualitativ hochwertige GPS Stationen notwendig, die nicht durch die zu beobachtende Deformation beeinflusst werden. Eine genaue Analyse unterschiedlicher Netzgeometrien synthetischer GPS Netze und der Ausbreitungseffekte zeigt, dass jedoch weniger als die 12 Parameter ausreichend sind, um die Korrekturen zu berechnen.

Erste Arbeiten in diesem Themenbereich wurden während des Feodor-Lynen-Fellowships von Steffen Schön am Institut für Ingenieurgeodäsie und Messsysteme der TUGraz (Gastgeber Prof. Dr. Fritz K. Brunner) durchgeführt. Der Alexander von Humdboldt-Stiftung wird für die finanzielle Unterstützung gedankt.