Relativgravimeter-Kalibriersystem Hannover

Aufgrund der zeitlichen Änderungen der Federeigenschaften eines relativen Federgravimeters ist dessen regelmäßige Kalibrierung, also der Vergleich gemessener Schweredifferenzen mit bekannten Schweredifferenzen, notwendig.

© IfE / L. Timmen
Relativgravimeter-Kalibriersystem Hannover mit der vertikalen Kalibrierlinie an der LUH und der Kalibrierlinie im Harz (Timmen et al. 2018)

In den 1980ern wurde vom Institut für Erdmessung in Zusammenarbeit mit der niedersächsischen Landesvermessung das Relativgravimeter-Kalibriersystem Hannover zur Kalibrierung von Relativgravimetern eingerichtet. Durch regelmäßige Messungen und Reprozessierung vergangener Epochen wird das System auch zukünftig gepflegt. Zwei Kalibrierlinien des System wurden juengst neu definiert:

  1. Vertikale Gravimeter Kalibrierlinie an der Leibniz Universität Hannover, und die
  2. Harz Kalibrierlinie zwischen Unter- und Oberharz.

Die vertikale Kalibrierlinie erstreckt sich zwischen dem ersten und 19. Stockwerk eines Hochhauses der LUH mit einer maximale Schweredifferenz von 192 µm/s² über 64 m. Die Harz Kalibrierlinie besteht aus drei Absolutpunkten, die ursprünglich mit dem JILAg-3 und zuletzt im Jahr 2013 durch das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) mit dem A10-033 bestimmt wurden. Die drei Punkte umfassen einen Schwerebereich von 931 µm/s². Da auf der vertikalen Kalibrierlinie bisher keine Absolutschweremessungen möglich sind, wird der Eichfaktor durch zeitnahe Messung mit Relativgravimetern von der Harz Kalibrierlinie übertragen.

  • Timmen, L., Falk, R., Gabriel, G., Lothhammer, A., Schilling, M., Vogel, D. (2018): Das Relativgravimeter-Kalibriersystem Hannover für 10e-4 Maßstabsbestimmungenavn - Allgemeine Vermessungs Nachrichten, Vol. 125(05), S. 140-150 Weitere Informationen

Ansprechpartner

Dr.-Ing. Ludger Timmen
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30167 Hannover
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