Investigation of optical accelerometry and novel satellite formations for future gravimetry missions

verfasst von
Alexey Kupriyanov
betreut von
Jürgen Müller
Abstract

Die Satellitengravimetrie liefert wesentliche Einblicke in die Phänomene der Massenveränderung auf der Erde. Die Anwender und die wissenschaftliche Community benötigen jedoch Gravimetriedaten mit verbesserter räumlicher und zeitlicher Auflösung. Daher werden in dieser Arbeit neue Instrumente und Messkonzepte untersucht.

Beschleunigungsmesser (ACCs) gehören zu den wichtigsten Sensoren in der weltraumgestützten Gravimetrie. Bisher wurden in der Satellitengravimetrie nur elektrostatische ACCs mit ansteigendem Rauschen im Niederfrequenzbereich eingesetzt, was ihre Leistungsfähigkeit einschränkt. Andererseits hat die LISA-Pathfinder- Mission vielversprechende Ergebnisse durch den Einsatz eines Gravitationsreferenzsensors (GRS) - eines optischen ACC - gezeigt. Beim GRS wird die Verschiebung der Testmasse durch Laserinterferometrie anstelle von kapazitiven Sensoren gemessen.

In dieser Studie wird untersucht, wie die Schwerefeldmessungen aus dem Weltraum durch den Einsatz moderner Sensoren und Beobachtungskonzepte verbessert werden können. Die Dissertation befasst sich mit mehreren Aspekten: 1) Der Leistungsbewertung eines modellierten drahtlosen vereinfachten GRS (SGRS) - eines optischen ACC, dessen Parameter auf dem Lisa-Pathfinder GRS basieren - für die weltraumgestützte Gravimetrie in erdnahen Umlaufbahnen. 2) Gewinnung von Schwerefeldmodellen, die von verschiedenen Sensoren, z.B. Kaltatominterferometrie (CAI), elektrostatischen, hybriden in ll-SST und Cross-Track-Gradiometrie, gewonnen wurden, und deren Vergleich untereinander. 3) Außerdem werden verschiedene Satellitenformationen bewertet, die bei späteren Missionen eingesetzt werden können. Für diese Zwecke wurde ein Closed-loop Simulationsverfahren entwickelt und angewendet.

Das Rauschbudget des modellierten SGRS optischen ACC, einschließlich verschiedener Fehlerquellen, erreicht ∼3×10^(−12) (m/s^2)/√Hz Genauigkeitsniveau bei 1mHz. Durchgeführte Schwerefeldsimulationen zeigen, dass eine Kombination dieses modellierten SGRS mit dem für 2033 erwarteten Genauigkeitsniveau des Inter-Satellite Laser Ranging Instruments andere Instrumentenkonfigurationen übertreffen, die räumlichen Residuen auf ±5 mm EWH reduziere und eine signifikante Reduzierung der in Nord-Süd Richtung verlaufenden Streifen-Effekte zeige. Die untersuchten neuen Dreifach-Satellitenformationen zeigen eine Reduzierung der Residuen auf bis zu ±2.5 mm EWH. Diese Formationen bringen jedoch Herausforderungen mit sich, wie z. B. hohe Relativgeschwindigkeit zwischen den Satelliten in Querrichtung, die eine Weiterentwicklung der derzeitigen LRI-Systeme erfordern.

Auch andere Arten von Simulationen, z. B. Cross-Track-Gradiometrie, Satelliten mit modifizierten Formen usw. wurden im Hinblick auf die Schwerefeldberechnung bewertet. Technische Aspekte, wie z.B. Hochpassfilterung zur Minimierung des Einflusses der niederfrequenten Komponente im modellierten SGRS-Sensor, werden diskutiert. Weiterhin wurde im Fall der Gradiometrie der Effekt der Common Mode Reduktion untersucht, und für die ll-SST-Konfiguration der Skalierungsfaktor für den Restwiderstand.

Organisationseinheit(en)
Institut für Erdmessung
Typ
Dissertation
Anzahl der Seiten
186
Publikationsdatum
2025
Publikationsstatus
Veröffentlicht
Elektronische Version(en)
https://doi.org/10.15488/19007 (Zugang: Unbekannt)
 

Details im Forschungsportal „Research@Leibniz University“